Ewig ängstlich, ist Ramuz ein zutiefst pessimistischer Mensch. Er ist einsam und schüchtern, schamhaft, überempfindlich, nervös und unruhig, doch gerade deshalb umso mehr bestrebt, sich auszudrücken und sich zu vergewissern. Der Melancholiker Ramuz ist willensstark in seinen Bemühungen, kennt aber auch Momente der Niedergeschlagenheit und Missgeschicke auf seinem Weg, der alles andere als glatt verläuft und in hoffnungslosen Zweifeln endet. Zeitlebens kennt er aussergewöhnliche Schaffensperioden und Aufschwünge, insbesondere während der «grossen Hitze» des Sommers, die er liebt – nicht zuletzt, weil sie ihm erlaubt, sich in seinem Arbeitszimmer einzuschliessen und zu arbeiten. Stattdessen ist er oft das Opfer langer Phasen der Entmutigung, Verzweiflung oder Depression, wie man heute sagen würde.