Von Ramuz überarbeitete Ausgabe von Les Signes parmi nous. Die Doppelseite weist handschriftliche Durchstreichungen auf. Auf die linke Seite ist ein gelbes Blatt mit einem handschriftlichen Textzusatz geklebt.

Der 1919 erstmals erschienene Roman Les Signes parmi nous (Es geschehen Zeichen) erzählt die Ankunft von Caille, einem Bibelkolporteur, in einer kleinen Stadt am Genfersee im Juli 1918. Er verkauft Broschüren und verkündet das Ende der Welt. Zunächst hören die Einwohner ihm nicht zu, sondern kümmern sich um ihre eigenen Geschäfte und konzentrieren sich auf die Sorgen, die sie umtreiben. Auch in der Schweiz ist das Kriegsende eine harte Zeit: Während eine ungewohnte Hitze herrscht, erkranken die Männer und sterben an der Spanischen Grippe, die Soldaten kehren in Särgen zurück, die Preise steigen, und die Arbeiter streiken. Dann bricht ein Gewitter los, und die Menschen beginnen, an Cailles Worte und seine Prophezeiung zu glauben: Vielleicht haben die Zeichen der Apokalypse die Form all dieser Schicksalsschläge angenommen. Der Sturm zieht vorüber; die Menschen erwachen aus dem Traum, in den sie die biblischen Bilder versetzt haben, und stellen fest, dass die Welt noch da ist und sie weiterhin existieren. Also nehmen sie ihre Arbeit und ihr früheres Leben wieder auf. Das hoffnungsvolle Schlusswort bleibt dem Liebespaar überlassen, das die Gewitternacht im Heu verbracht hat und nun in die Zukunft blickt.

Vielleicht ist es wahr, vielleicht ist das, was er verkündet, wahr, vielleicht weiss er tatsächlich um die letzten Dinge. Und es gibt die Gleichgültigen, doch es gibt auch jene, die zornig werden; eine Frau zeigte ihm die Faust; ein Mann, der an ihm vorbeiging, bleibt stehen: – Was treiben Sie hier, Sie Unglücksverkäufer?

Les Signes parmi nous, 1919

Unterschrift

Les Signes parmi nous, Exemplar der Originalausgabe von 1919 mit Korrekturen für die Neuauflage im Verlag Grasset, 1931

Collection C. F. Ramuz, BCUL, IS 5905/1/1/38/2

Reproduktion: Laurent Dubois