Couverture du roman « Aline ». Des motifs végétaux de couleur sauge ornent un papier jauni.

Ramuz’ Bezugsrahmen ist ein Dorf, das eine Art verlorenes Paradies symbolisiert, in dem sich hinter dem Anschein glücklicher Harmonie die Unmöglichkeit des Zusammenlebens verbirgt. Die historisch nicht oder nur wenig aussagekräftig verortete Welt hat vermutlich nie existiert, doch ihre hypothetische Annahme erlaubt dem Schriftsteller, über die Situation seiner Zeitgenossen nachzudenken. Ramuz inszeniert eine kleine Gemeinschaft, einen Mikrokosmos in Art eines Labors, in dem er Forschungen betreibt, und stellt ein verkleinertes Bild der Menschheit als Ganzes dar, einer Menschheit, die mit Liebe, Tod, Schönheit und den Gefahren der Welt ringt.

«Zuerst dachte sie nur, dass Julien sich verspätet hatte. Man macht nicht immer, was man will, sagte sie sich. Doch je mehr Zeit verging, desto unruhiger wurde sie wegen ihrer Fantasien. Man denkt an Krankheit, man denkt an den Tod: Sie dachte nicht an das einzig Wahre, die Grausamkeit der Menschen.»

Aline, 1905

Unterschrift

C. F. Ramuz (1878-1947)

Aline, 1905

Editions Librairie Payot et cie Lausanne

© Musées de Pully (MBR)