Die Farbfotografie zeigt C. F. Ramuz und Henry-Louis Mermod, die auf einem Mäuerchen im Lavaux sitzen. Zwischen ihnen liegt ein Vacherin, den die beiden mit den Fingerspitzen berühren, während sie ihn betrachten. Beide tragen einen Hut.

Ab 1926 ist Henry-Louis Mermod (1891–1962) Ramuz’ Verleger in der Schweiz. Der Rechtsanwalt, wohlhabende Unternehmer, Kunstfreund und Sammler gründet seinen Verlag aus Bewunderung für den Schriftsteller und um diesem eine finanzielle Sicherheit zu bieten. Er unterstützt Ramuz durch Luxusausgaben und Auflagen auf hochwertigem Papier, die für das gebildete Westschweizer Publikum bestimmt sind. Der Schriftsteller sichert sich auf diese Weise ein beträchtliches Einkommen, das Tantiemen und Erlöse aus dem Erwerb von Manuskripten umfasst. Für La Beauté sur la terre beispielsweise, das 1927 erscheint, erhält Ramuz 4 500 CHF, eine Summe, die 2024 mehr als 30 000 CHF betragen würde. Mermods Mäzenatentum beschränkt sich nicht auf Bücher: Geschenke, Geburtstagsfeiern und Empfänge zeugen von ebenfalls seiner Grosszügigkeit gegenüber Ramuz. 1930 ist er einer der beiden Hauptstifter des Prix Romand. Sein unermüdliches Engagement sichert Ramuz einen Grossteil der materiellen Voraussetzungen für seine schriftstellerische Tätigkeit.

Das war der Beginn einer Zusammenarbeit, die keinen einzigen Augenblick unterbrochen wurde, die nie nachliess, sondern sich sogar zwanzig Jahre lang von Jahr zu Jahr steigerte. Zwanzig Jahre gemeinsame Arbeit; zwanzig Jahre Freundschaft.

Brief an Henry-Louis Mermod, 25. Oktober 1945

Unterschrift

Henry-Louis Mermod und C. F. Ramuz, Lavaux, fotografiert von Gustave Roud, 1932

Fonds Gustave Roud, Centre des littératures en Suisse romande

© Association des amis de Gustave Roud