Das Plakat für Jenna Hasses Film L’Amour du monde zeigt in Nahaufnahme ein lächelndes Kind in der Hocke und direkt hinter diesem ein weiteres, etwas älteres Kind. Im Hintergrund sind Bäume zu erkennen.

Die Handlung von L’Amour du monde (Sehnsucht nach der Welt) spielt sich zu einem Zeitpunkt, der vermutlich jenem der Abfassung (1924) entspricht, in einer ruhigen Kleinstadt am Genfersee ab. Drei Ereignisse stören den friedlichen Alltag. Zum einen richtet sich ein Kino im Gemeindesaal ein und führt jede Woche Filme aller Art, Spiel- und Dokumentarfilme, vor. Zum zweiten kehrt Louis Joël nach einer fünfjährigen Weltreise zurück und erzählt den Kindern und Stammgästen des Cafés von seiner Reise, auf die er mittels der Bilder, die er schildert, seine Zuhörerinnen und Zuhörer mitnimmt. Zum dritten zieht ein Heimbewohner, der sich für Jesus Christus hält, durch die Stadt und stellt vor den Augen einiger Einwohner, die bereit sind, an ihn zu glauben, biblische Szenen nach. Diese imaginären oder vergangenen Welten koexistieren mit der realen Welt und sorgen für Verwirrung bei der Einwohnerschaft, die sich auf dem schmalen Grat zwischen Wirklichkeit und Fiktion bewegt. Der Roman nimmt Züge einer kollektiven Halluzination an, deren tragisches Ende eine brutale Rückkehr in die Realität nach sich zieht.

Eine Karte war sechs Monate später aus Amerika gekommen; nochmals mehrere Monate vergingen, bis eine Karte aus China kam; schliesslich datierte eine letzte fünf oder sechs Wochen alte Karte vom Kap; – und dann nichts mehr.

L’Amour du monde, 1924

Unterschrift

Plakat für L’Amour du monde von Jenna Hasse, Langspielfilm frei nach C. F. Ramuz, 2023

DR