Das Gemälde zeigt eine junge Frau und ein Kind, die auf einem Picknicktisch sitzen. Links und rechts sind blühende Kirschbäume, dahinter in der Tiefe Gebäude, der rosa See und schliesslich die türkisfarbenen Berge zu sehen. Der Himmel ist orange.

Aline ist Ramuz’ erster Roman aus dem Jahr 1905. Er schildert das tragische Schicksal der 17-jährigen Aline, die mit ihrer Mutter Henriette in einem Waadtländer Dorf lebt. Aline verliebt sich in Julien, den Sohn eines wohlhabenden Bauern, und die beiden haben eine heimliche Romanze. Julien macht sich jedoch Sorgen, entdeckt zu werden, und hat genug von einer Liebe, die für ihn nur eine flüchtige Beziehung ist. Er verlässt Aline, welche die brutale Erfahrung von Verrat, enttäuschter Liebe und Leid macht, zumal sie erfährt, dass sie in anderen Umständen ist. Sie verbringt ihre Schwangerschaft allein mit ihrer Mutter, die sie schikaniert, und gebiert unter Schmerzen ein krankes Kind. Das moralische Urteil der Dorfgemeinschaft lastet schwer auf ihr, da sie gegen mehrere soziale Anstandsregeln verstossen hat, während Juliens Ruf trotzt der Ereignisse intakt bleibt. Als Aline von Juliens Verlobung erfährt, lässt sie ihrer Verzweiflung freien Lauf, erstickt ihr totkrankes Kind und erhängt sich an den Ästen eines Apfelbaums.

Auf ihrem Stuhl glich Aline einem Paket, das innere Schluchzer zum Erbeben brachten. Man sah nur ihr offenes Haar und ihre Hände, deren kleine Zuckungen kein Ende nahmen.

Aline, 1905

Unterschrift

Line Marquis, Camille und Sasha, 2023

Öl und Acryl auf Baumwolle

100 x 115 cm

© Line Marquis/Musées de Pully