Page de livre sur laquelle sont collées deux variantes d'un même dessin, l'une au crayon, l'autre colorée à l'aquarelle. Le dessin est un double portrait en médaillons, représentant Igor Stravinsky et Ramuz.

Ramuz lernt 1915 durch Vermittlung des Dirigenten Ernest Ansermet den russischen Komponisten Igor Strawinsky kennen, der in der Schweiz im Exil lebt. Die Begegnung ist von entscheidender Bedeutung. Zwischen den beiden Künstlern entsteht eine besondere Beziehung, und sie entwickeln gemeinsame Projekte. Ramuz übersetzt Musikstücke und schreibt den Text für die Histoire du soldat (Geschichte vom Soldaten, 1918). Diese Ballett-Oper bedeutet einen Wendepunkt in der Tätigkeit des Schriftstellers, die nun von kühnen Erkundungen und stilistischen Versuchen geprägt ist. Das Stück steigert Ramuz’ Ruhm auf internationaler Ebene und stellt bis heute eines seiner am weitesten verbreiteten Werke dar, das regelmässig in aller Welt aufgeführt wird. In Strawinsky findet Ramuz einen Gleichgesinnten und ein Vorbild, was den Primitivismus wie avantgardistischen Bestrebungen betrifft. Die Familien Ramuz und Strawinsky bleiben auch nach dem Weggang des Komponisten eng verbunden, und Ramuz beschreibt ihre Freundschaft in seinem 1929 publizierten Werk Souvenirs sur Igor Strawinsky.

« Was ich, einfacher gesagt, an Ihnen wahrnahm, waren der Geschmack und der Sinn für das Leben, die Liebe zu allem, was lebendig ist; und dass alles, was lebendig ist, für Sie von vornherein und potenziell Musik war.» »

Souvenirs sur Igor Strawinsky, 1929

Unterschrift

Théodore Strawinsky (1907-1989)

Doppelporträt von I. Strawinsky und C. F. Ramuz im handschriftlichen Manuskript von «Noces et histoires d’après le texte russe d’Igor Stravinsky» von C. F. Ramuz, 1943

Bleistift und Aquarell, 15.5 x 10.5 cm

Aut.R-9.3*

© Fondation Martin Bodmer (Cologny)