Ramuz’ Werk ist umstritten, und seine Äusserungen rufen Kontroversen oder Unverständnis hervor. Die Einzigartigkeit seines Stils führt zu zahlreichen Kritiken und Diskussionen An der Wende zu den 1920er-Jahren radikalisiert Ramuz seine Schreibweise, die bereits stark von syntaktischen Brüchen, Wiederholungen und Anaphern geprägt ist. Er entfernt sich von der kontinuierlichen Erzählung und nähert sich der Erzählung als einer Folge von «Bildern» oder «Stücken», wobei er sowohl die Zeitformen der Verben als auch die Fokalisierung variiert. Das Ergebnis verwirrt einige Leser, insbesondere jene der Gazette de Lausanne, die sich bei der Redaktion darüber beschweren. In Frankreich versetzt die Publikation seiner Romane La Guérison des maladies (1924), Joie dans le ciel (1925) und L’Amour du monde (1925) einen Teil der Kritiker in Verwirrung, wenn nicht sogar in Empörung. Man räumt ein, dass diese Romane zwar lyrisch, ausdrucksstark, mystisch, poetisch und voller stimmungsvoller Bilder sind, doch die Schreibweise sei allzu fehlerhaft und der Aufbau wacklig. Ramuz veröffentlicht 1926 La Grande Peur dans la montagne, das zur Beruhigung des Sturms gedacht war, und Essays, in denen er seine Theorie des mündlichen Stils präzisiert. Von da an gilt er als Sprachtheoretiker und Vorläufer der «Frankophonie».