Von Aline, seinem ersten Roman, bis zu den letzten Zeilen des Journal, die er wenige Tage vor seinem Tod verfasst, drückt Ramuz konsequent die Idee aus, dass die Menschen voneinander isoliert und in ihrer Einsamkeit eingemauert sind. Sie können einander nicht verstehen, nicht miteinander sprechen und sich nicht lieben. Die Tragödie spielt sich mitten in ihrem Alltag und inmitten einer schönen und grossartigen Natur ab. Ramuz schreibt eine Reihe von Erzählungen mit deutlich kommerziellem Charakter, die den Walliser Sagenfundus nutzen und in der prächtigen und unerbittlichen Umgebung des Gebirges spielen. Inmitten der majestätischen Landschaften verkörpert sich das Schicksal in den Naturelementen, die Katastrophen auslösen und die Menschen zu einem blossen Spielzeug des Schicksals degradieren. In La Grande Peur dans la montagne (1926) oder Derborence (1934) ist der Berg wie ein Spiegel und ein Echo der menschlichen Tragödie, eine bedrohliche Erinnerung an die Vergänglichkeit des Menschen.